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Fahrradoffensive der Polizei

By 19. März 2009Januar 11th, 2021No Comments

Krefelds Zweiradfahrer leben gefährlich! Eine Tatsache, die viele verdrängen. Insbesondere Fahrradfahrer sind im Straßenverkehr völlig ungeschützt, da die Folgen eines Verkehrsunfalls weder durch Airbag, Sicherheitsgurt oder „Blechkleid“ gemildert werden. Dabei sprechen die Zahlen für sich: 342 Radfahrer wurden im Jahr 2008 bei Verkehrsunfällen verletzt, davon drei Radfahrer mit tödlichen Verletzungen. Eine Zahl, die wesentlich zu hoch ist.
Leichtsinn, Bequemlichkeit und mangelnde Normenakzeptanz führen immer wieder zu Verkehrsunfällen mit – meist für den Fahrradfahrer – erschreckenden Folgen.

Viele Radfahrer verursachten die Unfälle selbst. Typische Fehlverhalten sind immer wieder:
– Benutzung des Radweges in falscher Richtung
– Fahren unter Alkoholeinwirkung
– Nichtbeachten der Vorfahrt
– Fehler beim Einfahren in den fließenden Verkehr
– Fehler beim Abbiegen
– Nichtbeachten von Lichtsignal(Ampel)anlagen

Bei den anderen Verkehrsteilnehmern konnten die nachfolgenden unfallträchtigen Verhaltensweisen festgestellt werden:
– Parken auf Radwegen
– Fehler beim Abbiegen (einschließlich Nichtbetätigen des Fahrtrichtungsanzeigers „Blinken“) und
– Einfahren in den fließenden Verkehr
– Unachtsames Öffnen der Fahrzeugtüren

Vorsätzliches Ignorieren der Verkehrsvorschriften, riskante Fahrweise,Sorglosigkeit und Leichtsinn führen oft zu Verhaltensweisen im Straßenverkehr, die nur deshalb nicht mit einem Verkehrsunfall enden, weil der „Andere aufgepasst“ hat. Jeder Radfahrer sollte sich darüber im Klaren sein, dass er zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern gehört. Nur ein richtig passender Fahrradhelm kann hier Leben retten.

Wichtig ist auch der gute technische Zustand der Fahrräder. Insbesondere die lichttechnischen Einrichtungen und die Bremsen müssen regelmäßig überprüft werden. Eine Bremse alleine reicht in brenzligen Situationen für einen kurzen Bremsweg nicht aus. In diesem Zusammenhang sollten sich Eltern darüber im Klaren sein, dass Fahrräder von Kindern und Jugendlichen regelmäßig wöchentlich überprüft werden müssen. Kontrollen der Polizei zusammen mit den Schulleitungen zeigen immer wieder erschreckende Ergebnisse. Bis zu 50 Prozent der überprüften Fahrräder weisen immer wieder erhebliche Mängel auf.

Aus diesem Anlass führt die Krefelder Polizei in der Zeit vom 23.03.2009 bis 03.04.2009 eine Verkehrssicherheitsaktion „Fahrrad“ durch. Die Verkehrssicherheitsberater der Polizei führen im Rahmen der Frühjahrsaktion Fahrradüberprüfungen mit verkehrsaufklärenden Gesprächen in weiterführenden Schulen durch.

– In der Woche vom 23. März -27. März 2009 im Gymnasium Horkesgath, der Kurt-Tucholsky-Gesamtschule, der Albert-Schweitzer Realschule, dem Gymnasium Fabritianum und der Ter-Meer-Realschule

– In der Woche vom 30. März – 03. April 2009 in der Marienschule, dem Arndt-Gymnasium, dem Fichte-Gymnasium, der Freiherr-vom-Stein Realschule, dem Maria-Sibylla-Merian-Gymnasium, dem Berufskolleg Glockenspitz und der Realschule Oppum.

Werden bei Kontrollen von Fahrrädern, die von Kindern geführt werden, Beanstandungen der Verkehrssicherheit festgestellt, erhalten die Erziehungsberechtigten einen Elternbrief.

Auch Senioren sind als Fahrradfahrer häufig in Verkehrsunfälle verwickelt. Deshalb finden an den folgenden Tagen Fahrradüberprüfungen durch die Verkehrssicherheitsberater der Polizei auf Wochenmärkten statt:

– Dienstag und Freitag 24.03. + 27.03.2009 Westwall
– Mittwoch 25.03.2009 Uerdinger Markt
– Dienstag und Freitag 31.03. + 03.04.2009 Westwall
– Mittwoch 01.04.2009 Uerdinger Markt

Hierbei sollen insbesondere verkehrsaufklärende Gespräche mit den Senioren geführt werden, die sich auf seniorengerechte Fahrräder beziehen sollen. Des Weiteren soll das Tragen eines Fahrradhelms empfohlen werden.

Jeder Fahrradfahrer, der ein technisch einwandfreies Fahrrad vorführt, erhält eine TÜF-Plakette (TÜF – technisch überprüftes Fahrrad) als Aufkleber.

Am Abend des 24. April 2009 erfolgt mit dem ADFC Krefeld die Aktion „Frühjahrscheck“ mit technischer Beratung im Innenstadbereich