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Sch(tr)aurige Bilanz

By 27. August 2009Januar 11th, 2021No Comments

Die Polizei appelliert wieder einmal an Eltern und Autofahrer, sich Ihrer Verantwortung gegenüber den jüngsten Verkehrsteilnehmern bewusst zu werden.

Innerhalb der letzten vier Wochen sind insgesamt zehn Kinder bei Verkehrsunfällen verunglückt; neun leicht,ein Kind schwer verletzt.

Die sch(tr)aurige Bilanz:

01.08.2009, 19:00 Uhr, Zur Steinheide:
Ein 10-jähriger Junge fährt mit seinem Fahrrad – ohne den Verkehr zu beachten – von einem Garagenhof direkt auf die Straße. Dabei stößt er mit dem PKW eines 49-jährigen Krefelders zusammen. Trotz sofortiger Vollbremsung, muss der Junge ins Krankenhaus.

06.08.2009, 18:30 Uhr, Randstraße 93:
Ein 10-jähriger Fahrradfahrer kollidiert beim Überqueren der Randstraße mit einer vorbeifahrenden 18-jährigen Fahrradfahrerin aus Krefeld. Durch den Zusammenstoß erleidet der Junge, dessen Hinterradbremse nicht funktionstüchtig ist, leichte Verletzungen. Er wird ins Krankenhaus gebracht.

07.08.2009, 16:15 Uhr, Weidenbruchweg 129:
Ein 6-jähriger Junge überquert mit seinem Fahrrad eine Straße und wird von dem Pkw eines 42-jährigen Krefelders erfasst. Das Kind wird leicht verletzt in ein Krankenhaus transportiert.

14.08.2009, 10:22 Uhr, Hülser Straße 135:
Ein 68-jähriger VW-Fahrer aus Krefeld, der die Hülser Straße stadteinwärts befährt, erfasst einen 7-jährigen Jungen, der mit seinem Tretroller die Fahrbahn zu überqueren beabsichtigt. Das Kind wird leicht verletzt ins Krankenhaus gebracht.

15.08.2009, 08:30 Uhr Kölner Straße 174:
Ein 10-jähriges Mädchen läuft zwischen parkend abgestellten Fahrzeugen auf die Fahrbahn, um diese zu queren. Dabei wird sie von dem Pkw Audi einer 80-jährigen Krefelderin erfasst. Das Kind erleidet leichte Verletzungen und verbleibt zur weiteren Beobachtung im Krankenhaus.

16.08.2009, 18:00 Uhr, Kempener Allee 151:
Beim Durchfahren einer Kurve verliert ein 12-jähriger Krefelder die Kontrolle über sein Mountainbike und prallte gegen einen am Fahrbahnrand abgestellten Pkw. Dabei zieht er sich leichte Verletzungen zu.

21.08.2009, 17:58 Uhr, Remscheider Straße 54:
Eine 47-jährige Ford Fahrerin aus Krefeld erfasst ein 7-jähriges Mädchen, das von rechts hinter einem geparkten Pkw die Remscheider Straße zu überqueren versucht. Das Mädchen wird schwer verletzt in ein Krankenhaus transportiert.

22.08.2009, 15:40 Uhr, Wilmendyk 77:
Ein 9-jähriger Junge aus Krefeld fährt mit seinem Fahrrad aus einer Parkanlage kommend un-gebremst auf die Straße Wilmendyk und prallt dort gegen einen Pkw, der von einem 50-jährigen Krefelder geführt wird. Bei dem Zusammenprall mit dem Pkw wird der Junge leicht verletzt.

26.08.2009, 07:20 Uhr, Krüllsdyk / Inrather Straße (Schulwegunfall):
Eine 13-jährige Schülerin aus Krefeld befährt mit ihrem Fahrrad die Inrather Straße und beabsichtigt, den Kreuzungsbereich geradeaus zu überqueren. Dabei wird sie von einem von rechts kommenden und vorfahrtberechtigten Toyota Fahrer eines 21-jährigen Krefelders erfasst. Das Kind wird zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus gebracht. Glück im Unglück: Das Kind trägt einen Schutzhelm, der bei dem Zusammenstoß zerbricht. Dies verhindert schwerere Verletzungen.

26.08.2009, 14:30 Uhr, Lewerentzstraße / Oelschlägerstraße:
Leichte Verletzungen erleidet ein 8-jähriger Junge aus Krefeld, als er mit seinem Fahrrad von der Lewerentzstraße links in die Oelschlägerstraße abzubiegen versucht, um auf dem dortigen Gehweg seine Fahrt fortzusetzen und dabei gegen einen verkehrsbedingt haltenden Pkw VW eines 44-jährigen Krefelders prallt.

Erwachsene müssen Vorbildfunktion erfüllen

Zehn verunglückte Kinder innerhalb eines Monats! Das muss nicht sein! Deshalb appelliert die Polizei immer wieder an Autofahrer und Eltern sich im Straßenverkehr und ihren Kindern gegenüber umsichtiger, bewusster und aufklärender zu verhalten.

Auch wenn sich Kinder oft „unberechenbar“ aufführen, hat dieses Verhalten nichts Aufsässiges an sich. Denn ein Kind, das sich auf eine bestimmte Sache konzentriert, nimmt häufig andere Dinge außerhalb seiner Umwelt nicht mehr war. So können sie Entfernungen und Geschwindigkeiten schlechter einschätzen, als Erwachsene. Hinzu kommen häufig motorische Defizite, die dazu führen, dass Rad fahrende Kinder in komplexen Verkehrssituationen die Kontrolle über das Fahrrad verlieren.

Für Autofahrer gilt: Fahren Sie langsam, wenn Kinder in der Nähe sind. Nur bei langsamer Ge-schwindigkeit haben Sie die Chance, rechtzeitig zu reagieren. Besonders umsichtig sollten Sie an parkenden Fahrzeugen vorbeifahren, da es immer wieder vorkommt, dass plötzlich Kinder dazwischen auftauchen und ohne zu gucken auf die Fahrbahn laufen.

üben, üben, üben

Für Eltern hält die Polizei Folgendes parat: Seien Sie der Personal Trainer ihres Kindes! Zeigen Sie, wie man sicher Fahrrad fährt, insbesondere auf dem Weg zur Schule. Denn: Verkehrsverhalten muss gelernt werden. Hier gilt: üben, üben, üben….. Achten Sie bitte wei-ter auf den Zustand des Fahrrades Ihres Kindes. Bremsen, Reflektoren und Beleuchtungen widerstehen dem rauen Alltag häufig nicht sehr lange. Eine „Inspektion“ dauert nicht lange und sollte im besten Fall zweimal wöchentlich gemacht werden.

Last but not least: Fahrradhelme retten Menschenleben! Hier sind Sie auch als Vorbild gefragt. Alle Erklärungen und Belehrungen laufen ins Leere, wenn Sie durch eigenes Tun zeigen, dass es auch ohne Helm geht. Und: Achten Sie mit Beginn der dunklen Jahreszeit dar-auf, dass Ihr Kind helle Kleidung, besser noch Reflektoren an Kleidung, Helm, Ranzen und Fahrrad trägt. Dies gilt zu gleichen Teilen für Radfahrer und für Fußgänger.